Martin Blumöhrs „Gedankenskulpturen“ nehmen als Stadtbilder ihren Weg von Bayern in die Welt:
Auf der Fassade eines Wohnhauses in Pasing oder in der Unterführung unter der Bahn parallel zur Würm als Tunnelblick.
Wobei ein Tunnelblick bei ihm nicht als Verengung des Blicks gesehen werden kann, sondern als visionäre Erweiterung aus der inneren in äußere Welten.
Es scheint, als wären in diesem Tunnelblick alle Mythen dieser Welt vereint, na gut, nicht alle, aber ziemlich grundlegende vom Gott des Rausches Dionysos, bis zum Alysius, dem Münchner im Himmel, von der Tragödie der Agnes Bernauer, die ihren Ausgang in der Blutenburg nimmt, bis hin zum täglichen Irrsin in der S-Bahn.
Der Tunnelblick, das ist der Kreislauf der Menschen, als Wandmalerei in Mexiko City? Als “Murals” (Wandmalereien) im Mission District von San Francisco? Nein, in Pasing, München, Bayern.
Die drei Tiere auf dem Titelblatt (siehe Abbildung) unserer Ausgabe entstammen der Wandmalerei Randbreite in München an der Fassade eines ehemaligen Hugendubel-Hauses.
Sie scheinen nicht so recht dazuzugehören zu dem Baum des Unbewussten. Sie müssen ihre Stimme erst wieder finden, damit sie dazugehören. Das ist die Aufgabe von uns allen.
mit herzlichen Grüßen aus der gesamten Redaktion (Gerd Holzheimer).